Forschungsthemen

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Digitalisierung und Konsequenzen für die berufliche Aus- und Weiterbildung im Berufsfeld Bautechnik

Auch in den Berufsfeldern Bau- und Holztechnik zeigt sich ein Wandel der beruflichen Facharbeit durch eine zunehmende Informatisierung in den Bau- und Ausbaugewerken, insbesondere die Veränderung beruflicher Arbeitsprozesse infolge des Einsatzes digitaler Planungs- und Fertigungstechnologien.

In diesem Zusammenhang beschäftigen wir uns aus einer didaktisch-methodischen Perspektive mit aktuellen Entwicklungen in bautechnischen Arbeitsprozessen, insbesondere Aspekte wie Building Information Modeling und weitere Digitalisierungsprozesse im Kontext von Planen/Bauen 4.0. In einem ersten konkreten Vorhaben im Bereich des Computational Engineering werden zum Beispiel Formfindungsmethoden auf Basis bruchmechanischer Konzepte untersucht. Darüber hinaus sollen parametrische Planungstechnologien komplexer Gebäudegeometrien und die Wirksamkeit der Augmented Reality unter realen Baustellenbedingungen untersucht werden.

Digitalisierung im Bauwesen

BIM - Informatisierung, Digitalisierung und Bauprozesse

Digitale Prozesse haben in vielen Phasen des Bauprozesses Einzug erhalten. Viele digitale Prozesse haben die Arbeit der am Bau beteiligten Akteure schon verändert und vereinzelt auch effektiver gemacht. Doch insgesamt ist die Effizienzsteigerung im Bauwesen in den letzten Jahren gering.

Unbestritten haben die einzelnen Lösungen oftmals Vorteile, die einzelnen Disziplinen und Fachplaner verwenden umfangreiche, spezialisierte Berechnungssoftware, dennoch ist die Übergabe der gewonnenen Informationen noch immer an die zweidimenisonale geplottete Papier-Zeichnung beziehungsweise an Ordner gebunden. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann sich BIM im Bauwesen auch in Deutschland durchsetzen wird. BIM bedeutet Building Information Modeling, ungefähr Gebäudedaten-Modellierung, und bedeutet eine durchgängige dreidimensionale Modellierung des Gebäudes. Dreidimensionale Geometriedaten, aber auch Kosten und Termin können so den einzelnen Bauobjekten zugewiesen werden. Aus der 2D-Planung wird eine mehrdimensionale 3D.....5D, nD-Planung. Der Schwerpunkt unserer Arbeit liegt jedoch auf dem I im BIM, auf der sich verändrenden Informatisierung. Zukünftig werden sich die Informations- und Kommunikationsprozesse sowie der Datenfluss verändern und hier liegen die großen Chancen, das Neuartige der Methode.

  • Wie verändert sich die Zusammenarbeit der planenden und ausführenden Akteure?
  • Welche Daten werden in das Modell überführt und wie könnne die ausführenden Gewerke wieder Informationen aus dem Modell gewinnen?
  • Was bedeutet eine durchgängige Datenkette?
  • Wie verändert sich der Bauprozess von der handwerklich geprägten zur industrialisierten, vorgefertigten Fertigung?
  • Welche Auswirkungen hat dies auf die Kompetenzen fachlicher, sozialer und methodischer Natur der am Bau beteiligten Facharbeiter?
  • Kann die Anwendung neuer Medien wie Tablets und Smartphones in Verbindung mit Augmented Reality die gewerkeübergreifende Kommunikation auf der Baustelle revolutionieren?
  • Kann parametrisches Entwerfen eine flexiblere Planung bedeuten, in der Randbedingungen aus der Fertigung und Wissen der ausführenden Gewerke Berücksichtigung im Entwurfsprozess finden?